Gott ist nicht der Hirte der Welt und auch nicht nur der Hirte der Kirche. Der Psalmist erklärt: Der Herr ist mein Hirte. Das ist eine persönliche Angelegenheit. Wenn du verstehst, dass Gott dein persönlicher Hirte ist, und du dich darauf einlässt, verändert das alles.
Das Erste, was denen zugesagt wird, die Gott als ihren Hirten kennen, ist: Sie haben, was sie brauchen. Das heißt: Es wird ihnen an nichts fehlen. Wenn Gott dein Hirte ist, wirst du keinen Mangel haben – weder an innerem Frieden noch an Klarheit für den nächsten Schritt noch an Auskommen. Du wirst haben, was du brauchst.
Spannende Beobachtung: Ruhe gehört einfach dazu, wenn Jesus dein Hirte ist. Er lässt dich nicht in der Wüste oder in der Einöde ausruhen, sondern auf einer grünen Wiese. Er sorgt dafür, dass seine Schafe sich erholen und satt werden.
Auf diesen grünen Wiesen weiden wir in aller Ruhe. Wir schnappen uns nicht nur unterwegs ein paar Bissen. Nein, hier ist davon die Rede, was er sich für seine ganze Herde wünscht: dass sie betend und ungestört in der Bibel liest und darüber nachdenkt. Wenn wir meinen, dafür keine Zeit zu haben, folgen wir ihm noch nicht. Außerdem führt er uns zum stillen Wasser. Damit ist der Friede gemeint, den der Geist schenkt, und die Art, wie Gott unsere Seele erfrischt und belebt, wenn wir uns Zeit nehmen, in seinem Wort aufzutanken.
Interessanterweise finden wir im Psalm diesen Satz zweimal: "Er führt". Gott treibt uns nicht, zwingt uns nicht und drängt uns nicht auf einen bestimmten Weg. Er führt uns. Es liegt an uns, ihm zu folgen. Wenn wir das tun, wird es uns an nichts fehlen, wir bekommen Frieden und Erfrischung für unsere Seele, um seines Namens willen.
Ich erinnere mich an einen Herrn, der vor Jahren zu mir kam. Als wir zusammen im Kirchenbüro saßen, war er fast in Panik. Er hatte gerade seinen Job verloren und malte sich das Schlimmste aus: Er befürchtete, sein Haus zu verlieren, seine Rechnungen nicht mehr zahlen und seine Familie nicht mehr versorgen zu können.
In seinem Kopf spielte er in den lebhaftesten Farben durch, was alles schiefgehen könnte. Ich riet ihm, innezuhalten und sich zu überlegen, wie alles gut ausgehen könnte. Wir sprachen über Gottes Zusagen und Treue – und erzählten uns gegenseitig, wie Gott uns schon in schwierigen Situationen geholfen hatte.
Als er eine Stunde später mein Büro verließ, wirkte er wie ein anderer Mensch. Er hatte Hoffnung. Dank Gott und seinen Zusagen hatte er eine ganz andere Zukunft vor Augen als die, die der Teufel ihm ausgemalt hatte, bevor er zu mir gekommen war. Er verstand, dass der Herr sein Hirte ist.
Was auch immer du gerade durchmachst – dieser Psalm ist eine Erinnerung: Gott ist dein Hirte. Du kannst ihm vertrauen. Du darfst dich ausruhen und findest Erneuerung. Selbst im Tal ist er bei dir. So ist der Gute Hirte für seine Schafe.
Der Herr führe und stärke dich
... und lass Jesus in deinen Alltag
Menschen sehnen sich nach Hoffnung, Frieden und Sinn im Leben – und als Jesusnachfolger haben wir das Privileg, anderen das lebendige Wasser zeigen zu können, das nur Jesus geben kann. Auch du kannst vom lebendigen Wasser erzählen!
1. Beginne den Tag mit der Bibel. Lass die Worte auf dich wirken und erlebe, wie du innerlich zur Ruhe findest.
2. Übe Stille ein. Halte während des Tages immer mal inne und lausche der Stimme des Hirten. Stupst er dich in irgendeine Richtung? Hast du innerlich Frieden über die Richtung, in die du gehst, oder zögerst du innerlich?
3. Lass dich von seinem Frieden bestimmen. Wenn du mit einer Entscheidung ringst, besinne dich auf Kolosser 3,15: "Der Friede von Christus entscheide in euren Herzen". Wenn du seinen Frieden spürst, geh mutig weiter. Wenn nicht, dann warte noch.
Überlass dem Hirten nicht nur sonntags die Führung in deinem Leben. Er will jeden Tag mit dir unterwegs sein.
Bayless Conley

Andachtsbuchs 'Antworten für jeden Tag' von Bayless Conley,
erhältlich unter https://bayless-conley.