Sonntag, 26. Oktober 2014
Wahre Ruhe finden
Auch als Christen kennen wir Zeiten, in denen es uns nicht gut geht, indem sich Unruhe in unserem Herzen breit macht, weil Sorgen uns quälen und wir aus einer belastenden Situation keinen Ausweg sehen.

Wir kennen die Worte aus Matthäus 11. 28-29: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will Euch erquicken. Nehmt mein Joch auf Euch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, dann werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“

Und trotzdem können wir nicht ruhig und gelassen sein. Wenn wir ehrlich sind, stellen wir uns tief in unserem Herzen die Frage: Sorgt Gott wirklich für uns? Meint er es wirklich gut?

Wir erwarten, dass Gott handelt und alle Probleme aus dem Weg räumt. Aber was ist, wenn er das nicht tut? Wenn die Probleme nach wie vor da sind, trotz vieler Gebete und „das dunkle Tal“ (Psalm 23,4) einfach kein Ende nimmt???

Ich habe vor kurzem eine englische Übersetzung von Psalm 37,5 in die Hände bekommen:

Auf Deutsch: “Gott hat einen Grund, warum er zulässt, dass Dinge passieren. Wir werden niemals seine Weisheit verstehen, wir müssen einfach seinem Willen vertrauen.“

Jesus möchte, dass wir alles annehmen, was er uns schickt. Wir sollen ihm vertrauen, dass er immer an unserer Seite ist. Er lenkt unser Leben und hat stets das Beste für uns im Sinn, auch dann wenn wir seine Wege mit uns nicht verstehen.

Der alte Kirchenvater Augustin sagte einmal: „Mein Herz ist solange unruhig, bis dass es Ruhe findet in Gott.“

Mit anderen Worten erst wenn ich lerne, meine Situationen so anzunehmen, wie sie sieht und vertraue, dass Gott mein Leben in der Hand hat, dann kann ich ruhig werden, trotz meiner schwierigen Lebensumstände.

Wir dürfen Gott beim Wort nehmen und darauf vertrauen, dass „Denen die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.“ Alle Dinge, nicht nur die guten…, auch die schwierigen und harten Dinge… dass ist für unseren Verstand oft unverständlich.

Aber wenn wir uns in Gottes Armen loslassen und ihm alles überlassen, dann finden wir Ruhe und Frieden, denn er hat letztlich den besseren Weitblick als wir.

Ich buchstabiere das im Augenblick jeden Tag. Manchmal geht es besser… und manchmal ziehen mich die Sorgen nach wie vor runter…

Deswegen habe ich diese Worte aus Psalm 37,5 im Bad aufgehängt und lese, sie mehrmals täglich, um mir immer wieder bewusst zu machen: “Gott hat einen Grund, warum er zulässt, dass Dinge passieren. Wir werden niemals seine Weisheit verstehen, wir müssen einfach seinem Willen vertrauen.“

Auch wenn es sehr schwer fällt, nur wenn ich Gott vertraue, komme ich trotz der Schwierigkeiten zur Ruhe.

Vor kurzem fand ich auch eine Geschichte von Helmut Thielecke, einem bekannten Theologen. Er schrieb nach einer Schiffsreise:

„Wir wissen nicht, welche Gesetze der Navigation dazu führen, dass ich dies und dass erleben und erleiden muss.

Aber ich kenne den, der auf der Brück steht.
Ich kenne den, der im Hafen auf mich wartet.

Die Bilder zerbrechen wir sozusagen unter der Hand, und ich muss paradoxer Weise Überblendungen vornehmen, wenn ich sagen will, dass Jesus Christus für mich alles ist:

Der Steuermann auf dem Schiff und
zugleich der Mann, dem Wellen und Wind gehorsam sind.
Die Gestalt, die über die Wogen gehen kann.

Und zugleich der Getreue, der die Lichter der Feuerschiffe entzündet
und mich im Hafen erwartet.

Ja, wir Christen sind Abenteurer von höherer Ordnung.
Alles ist ungewiss,

Nur dieser Eine, der bei uns ist
und auf den wir zusteuern, der ist gewiss.

Ein Blick von ihm weg –
und unser Schiff wird ein unheimliches Fremdes, das im Leeren irrt.

Ein Blick auf IHN-
Damm wird das Fremde vertraut.

Ich verstehe die Navigation zwar nicht,
aber ich kenne den Navigator.“


Auch wenn es uns schwerfällt, lassen wir uns in Gottes Hände fallen, dann finden wir wirkliche Ruhe. Er ist der Navigator auch für Dein und mein Leben. Er kann den Sturm stillen… oder er kann uns durch den Sturm führen, so wie er es für richtig hält. Er kann den Wind stoppen oder uns durch Sturm und Wellen sicher ans Ufer führen… er weiß, was das Beste ist, der ER hat den Überblick.

Der Herr gebe Dir und mir immer wieder neu, die Gelassenheit uns in seine Arme fallen zu lassen, so dass Dein und mein Herz zur wahren Ruhe findet.

Alles Liebe,
Deine Dani

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