Heutzutage sind viele Menschen der Meinung, der Verzicht zu sündigen, würde die Lebensfreude irgendwie einschränken. Doch die Bibel ist da sehr klar: Sünde ist für Gottes Kinder nie angebracht.
In 1. Petrus 2,11-12 steht: "Ihr wisst, dass ihr in dieser Welt Fremde seid; sie ist nicht eure Heimat. Deshalb bitte ich euch eindringlich: Gebt den Angeboten und Verlockungen dieser Welt nicht nach. Ihr Ziel ist es, euch innerlich zu zerstören! Lebt stattdessen so vorbildlich, dass die Menschen, die Gott nicht kennen, darauf aufmerksam werden. Durch euer Verhalten sollen selbst die überzeugt werden, die euch bösartig verleumden. Wenn sie dann aufgrund eurer guten Taten zur Einsicht kommen, werden sie Gott am Tag des Gerichts für ihre Rettung danken."
Da du und ich nur Gäste auf der Erde sind, sollen wir uns von den Versuchungen dieser Welt fernhalten, die unserer Seele schaden. In der Luther-Übersetzung heißt es: Enthaltet euch von fleischlichen Begierden, die gegen die Seele streiten … . Im Griechischen bedeutet das Wort
"streiten", dass man einen militärischen Feldzug plant – mit dem Ziel, den Feind gefangen zu nehmen, zu lähmen oder zu zerstören. Die fleischlichen Begierden führen also buchstäblich Krieg gegen unsere Seelen – womit der Teil deines geistlichen Lebens gemeint ist, der deinen Verstand, deinen Willen und deine Gefühle umfasst.
Nachdem er über den Kampf gesprochen hat, der gegen unsere Seelen geführt wird, sagt Petrus: "Achtet darauf, dass euer Verhalten vorbildlich ist." Petrus weiß, dass das, was in deiner Seele vorgeht, dein Verhalten beeinflusst. Und dass dein Verhalten dein Zeugnis für Christus beeinflusst. Wenn also unser Denken nicht stimmt, wenn unsere Seele gefangen genommen wurde, dann wird auch unser Verhalten nicht stimmen. Und das beeinflusst letztendlich unser Zeugnis – und das wiederum, was Gott am wichtigsten ist: dass Menschen den Weg zu ihm finden. Fleischliche Begierden können alles sein – von zerstörerischen Süchten bis hin zu protzigem Stolz. Es sind Extreme, aber unsere menschliche Natur liebt sie beide und möchte beiden nachgeben. Sie schreit danach und ist nie zufrieden. Unsere sündige Natur möchte immer von allem zu viel. Sei es übermäßiges Essen, zu viel Schlafen, zu hohe Ausgaben, übermäßigen Alkoholkonsum oder zu viel Zeit vor dem Fernseher, dem Computer oder deinem Handy.
Der Schrei unserer menschlichen Begierden nach ‚nur noch ein bisschen mehr von etwas‘ scheint anfangs ganz unschuldig zu sein, aber letztendlich wird es unsere Seele gefangen nehmen. Das gehört alles zum Plan des Teufels, um dein Leben zu zerstören und deinen Glauben zu behindern. Der Teufel ist unglaublich gut darin, unser Fleisch aufzustacheln. Denn er weiß, dass diese menschlichen Begierden einen militärischen Feldzug führen und versuchen, unsere Seelen, unseren Willen und unser Denken gefangen zu nehmen.
Eine recht ausführliche Liste der Werke der sündigen Natur findest du in Galater 5,19ff. Du wirst dich wundern, was alles gegen deine Seele kämpft und das Leben, das Gott für dich will, erheblich bedroht.
Wenn du diesen Neigungen nachgibst und dich in die falschen Dinge verstrickst, wirst du wahrscheinlich trotzdem in den Himmel kommen. Aber du wirst während deiner ganzen Zeit auf dieser Erde wie ein Kriegsgefangener leben. Und was noch schlimmer ist – dein Zeugnis für Christus wird nicht nur leiser werden, es wird vielleicht auch ganz verstummen.
Doch so muss es nicht sein! Gott sei Dank kannst du dich dafür entscheiden, auf Gottes Wort zu blicken und zu entdecken, wie seine Gedanken Freiheit, Freude, Frieden und noch so viel mehr in dein Leben bringen.
... und lass es gar nicht erst soweit kommen
In Matthäus 5,29-30 nennt Jesus ganz praktische Schritte, wie du Sünde stoppen kannst, bevor sie zu einer zerstörerischen Kraft in deinem Leben wird. Er sagt: Wenn dich also dein Auge – auch wenn es dein gutes Auge ist – zur Begierde verführt, "reiß es heraus und wirf es weg!" Besser, du verlierst einen Körperteil, als dass dein ganzer Körper in die Hölle geworfen wird. Und wenn dich deine Hand – auch wenn es deine kräftigere Hand ist – zum Bösen verführt, hack sie ab und wirf sie weg! Besser, du verlierst einen Körperteil, als dass dein ganzer Körper in die Hölle geworfen wird.
Jesus gebraucht hier natürlich eine Metapher, ein sprachliches Bild, um seinen Punkt zu verdeutlichen. Aber du kannst darin eine wichtige Reihenfolge erkennen: Das Auge steht dafür, was wir uns anschauen und denken – denn das ist immer der Punkt, an dem die Sünde beginnt. Wenn du also in Gedanken mit bestimmten Dingen spielst, die eindeutig falsch sind – wie fleischliche Begierden – dann sagt Jesus: "Reiß es heraus, wirf es weg." Das ist eine Metapher für: "Spiel nicht damit." In dieser Phase ist es am einfachsten, die Sünde zu bekämpfen. Wenn du das nicht tust, wird diese Sünde von deinem Kopf zur Hand weiterschreiten. Du wirst die Hand ausstrecken und diese Sünde aktiv begehen. Wenn du die Sünde weiterhin ignorierst, schreitet sie weiter zum Fuß und wird zu deinem Weg – einer Gewohnheit (vgl. Markus 9,45). Lass es also gar nicht erst soweit kommen!
Bayless Conley
Andachtsbuchs 'Antworten für jeden Tag' von Bayless Conley,
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