Es geht los! Kaum zu glauben! Ich lasse mich vom Wind davontragen! Herrlich! Ein neues Lebensgefühl kribbelt in mir! Einfach super! Welch unermesslicher Reichtum breitet sich unter mir aus! Welch faszinierende Welt, weit ab von Asphalt- und Betonwüsten!
Wie herrlich muss der Name dessen sein, der all dies gemacht hat! Wie wunderbar hat er all das bereitet: die Blumen, die Bäume und die Gräser, die Flüsse, die Berge und die Seen, die Tiere und die Menschen! Wie herrlich ist sein Name in aller Welt!
Singt ihm, dem Herrn, ein neues Lied! Verkündigt von Tag zu Tag sein Heil! Denn der Herr kommt. Er kommt, das Erdreich zu richten mit Gerechtigkeit und Wahrheit! Dann werden die Bäume in die Hände klatschen, und die Gräser jubilieren! Dann wird das Seufzen der ganzen Schöpfung, das Klagen der kranken Bäume, und das Weinen der verseuchten Flüsse ein Ende haben. Dann wird ein Jubeln und Jauchzen unter den Menschen sein, auch bei denen, die durch unermessliches Leid, Krieg und Einsamkeit stumm geworden sind.
An Ostern ist der Jubelruf laut geworden für die ganze Kreatur. Und er erklingt immer dann, wenn Menschen sich auf diesen Ruf einlassen und der Stimme Jesu gehorchen, allen schrillen Tönen zum Trotz!
Ich kenne sie auch die schrillen Töne: z.B. Worte. Unbedacht, scharf und verletzend können sie über unsere Lippen kommen. „Du wirst es nie zu etwas bringen“, hat man mir gesagt. „Du wirst nie den Duft der Rosen verbreiten!“ „Du wirst nie so schön sein, wie die Lilien auf dem Feld.“
Ach… ich werde nie den Duft von Rosen verbreiten? Und nie so schön sein wie die Lilien auf dem Feld? Was soll ich dann??? Ach…
Aber dann habe ich mich an diesen Jubelruf erinnert… und an den, der meinen Seufzer hört! Es ist kein anderer als der, der den Wind zu meinem Diener gemacht hat, mich zu tragen. Der mich selbst so gewollt hat, wie ich bin: ein Geschenk, sein Geschenk, ein Teil seiner Schöpfung: LÖWENZAHN heiße ich.
Kinder nennen mich liebevoll „Pusteblume“. Diesen Namen mag ich am liebsten. Ich danke Dir, Herr, dass ich nicht namenslos bin.
Wenn ich mit meinem Fallschirm irgendwo auf einem Stückchen Erde lande, um mein eigenes Leben zu beginnen, brauch ich keinen besonderen Schutzraum. Ich danke Dir, Herr, dass ich so unkompliziert sein kann.
Ich liebe die Freiheit, den Wind und die Weite, Sonne und Regen und das Lachen der Kinder. Es macht mir nichts aus, dass ich selten in Blumensträußen stecke. Ich danke Dir, Herr, dass Du mich wunderbar gemacht hast. Meine Blüte leuchtet wie die Sonne, Bienen und Schmetterlinge holen sich bei mir Nahrung. Meine Blätter sind Genuss für Hasen und Kaninchen. Ich danke Dir, Herr, dass ich anderen Nahrung sein kann.
Aber ich kann nicht nur Hunger stillen, sondern auch heil machen. Apotheker und Ärzte haben in mir heilende Kräfte entdeckt, und ich kann quälenden Husten lindern und schmerzende Mägen und Därme heilen. Ich danke Dir, Herr, dass ich anderen helfen kann.
Meine Wurzeln gehen tief in die Erde. Man kann mich nur schwer herausreißen. Ich danke Dir, Herr, dass ich tief verwurzelt bin und standhalten kann.
Ich kann auch loslassen: Meine Farbe, meine Freunde und meine Gestalt. Ich sträube mich nicht dagegen, zu verblühen und mich zu verändern. Ich kann warten und etwas an mir geschehen lassen, um mich dann neu dem Wind entgegenzustrecken, und meine vielen kleinen Fallschirme loszuschicken. Jeder Fallschirm soll eine kleine Pusteblume werden.
Ich danke Dir, Herr, dass ich wunderbar gemacht bin genau wie jeder von Euch!!!
Eure Pusteblume, auch Löwenzahn genannt
Verfasser unbekannt
Als ich am Aufräumen diese Geschichte entdeckte, wollte ich sie Euch unbedingt zugängig machen. Es gibt so vieles, was wir von der Pusteblume lernen können: Sie freut sich an der Welt. Sie dankt Gott für die Natur um sie herum. Sie ist sich bewusst, ein Geschenk Gottes zu sein, genauso wie sie ist, auch wenn sie nicht nach Rosen duftet oder in Blumensträußen steckt, ist sie doch die Lieblingsblume vieler Kinder! Sie kann überall wachsen und gedeihen. Sie ist einfach und unkompliziert. Sie ist dankbar, anderen zur Nahrung und zur Heilung zu dienen, auch wenn sie dafür sterben muss.
"Ach, Herr, lass uns mehr sein wie die Pusteblume. Stark verwurzelt in Dir, bereit anderen zu dienen und sich von Dir ganz verändern zu lassen, auch wenn sie dabei ihre Farbe, ihre Freunde und ihre ganze Gestalt abgibt, um von Dir vom Löwenzahn in eine Pusteblume verändert zu werden, sie so vielen Menschen Freude bringt.
Lass uns Dein Wort wie die Fallschirmchen der Pusteblume in alle Welt ausbreiten, so dass überall neues Leben in Dir entsteht.
Danke, Herr, für das Beispiel der Pustebume. Amen."
Eure Dani