Daraufhin fing sie an, ihr Leben in Ordnung zu bringen und alles für ihre Beerdigung vorzubereiten.
Sie bat auch den Pfarrer um einen Besuch. Sie sprach offen mit ihm über ihre Wünsche für ihre Beerdigung. Sie sprachen über die Lieder, die Bibeltexte und auch darüber, in welchem Kleid sie beerdigt werden wollte. Sie hatte den Wunsch, dass in ihrer linken Hand ihre Bibel sein sollte.
Nach dem sie über alles gesprochen hatten, wollte der Pfarrer gehen. Da hielt ihn die Frau zurück.
Sie sagte aufgeregt: „Eines noch, Herr Pfarrer. Das ist mir ganz wichtig, ich möchte einen kleinen Löffel in meiner rechten Hand halten, wenn ich im Sarg aufgebahrt werde.“
Der Pfarrer schaute sie erstaunt an. „Einen kleinen Löffel?“
Die Frau schmunzelte und erklärte ihm: „In all den Jahren, in denen ich an vielen Orten zum Essen eingeladen war und nebst Teller, Messer und Gabel auch einen kleinen Löffel sah, wurde ich immer wieder daran erinnert, dass noch ein Nachtisch folgte. Und ich freute mich dann immer, denn ich wusste, dass noch etwas Besseres folgen würde! Leckere Schokoladencremes, Apfelstrudel, Eis… irgendetwas Wunderbares, was das große Mahl perfekt abrundete.“
Nach wie vor schaute sie der Pfarrer verblüfft an. Dann erklärte sie ihm: „Ich möchte, dass wenn die Leute mich im Sarg sehen, dass sie sich wundern und fragen, warum ich einen Löffel in der Hand halte. Und dann möchte ich, dass Sie, Herr Pfarrer, ihnen sagen: Behalten Sie Ihren Löffel und denken Sie immer daran- das Beste kommt noch!“
Als der Pfarrer sich von der kranken Frau verabschiedete, kamen ihm die Tränen. Nicht, weil er wusste, dass er diese Frau vielleicht nicht mehr sehen würde, bevor sie starb. Nein, weil es ihn beschämte, dass diese alte Frau eine bessere Vorstellung vom Himmel hatte, als er selbst. Sie wusste und vertraute, dass noch etwas Besseres auf sie wartete.
Und an ihrer eigenen Beerdigung wollte sie die Menschen zum Nachdenken bringen, wenn die Menschen den Löffel in ihrer Hand sahen, den kleinen Propheten, der darauf hinweist. dass das Beste noch kommt.
Verfasser unbekannt